Tag 5 - Unterwegs im Denali NP -
Tundra Wilderness Tour
Da wir heute Tickets für die Tundra Wilderness Bustour hatten, die um 6:20 Uhr am Busdepot startete,
fuhren wir noch im Dunkeln vom Savage River Campground los und genossen den Ausblick auf die Berge im
Zwielicht und später dann im Licht der aufgehenden Sonne. Am Straßenrand sahen wir zu dieser frühen
Uhrzeit ein paar Weidenschneehühner im braunen Sommergefieder und sogar einen Baumstachler. Wir
fuhren sehr langsam, man weiß ja nie, was im Dunkeln alles auf die Straße laufen kann. Jetzt, um 5:15 am
frühen Morgen zeigte Vandas Thermometer eine Außentemperatur von 7 Grad Celsius an.
Auf dem großen Parkplatz des Busdepots waren wir um diese Zeit das erste parkende Fahrzeug. Nachdem wir
unsere Rucksäcke gepackt hatten und abmarschbereit waren, gönnten wir uns im Busdepot Zimtschnecken
und ein Starbucks-Heißgetränk. Die Wartezeit bis zum Boarding in den Bus verbrachten wir mit einem
angeregten Gespräch mit einem ungarischen Ehepaar, von dem der Mann bei Bosch-Deutschland arbeitet und
sie als Flugbegleiterin bei Wizz Air. Ihre Kinder wohnen in Köln. Die Beiden waren auf Kreuzfahrt und sind
mit dem Zug in den Denali Nationalpark gefahren, wo dann heute als Höhepunkt die Wilderness Tour auch auf
ihrem Plan stand.
Durch die 5,5 stündige Tundra Wilderness Tour fuhr und führte uns Guide Cathy, die in diesem Jahr ihre 18.
Saison als Tourguide im Denali NP hat. Sie ist promovierte Biologin, arbeitet in den Sommermonaten hier und
im Winter überführt sie mit ihrem Mann Segelboote von bzw. nach Haiti. Das klang nach einem sehr
spannenden Leben.
Wir hatten auf der Tour das Glück, viele Tiersichtungen erleben zu dürfen, viele verschiedene Vögel,
Schneehühner, diverse Caribous, einen einzelnen Bären und als krönenden Abschluss Mama Grizzlybär mit 3
Babys. Viele gute Fotos sind uns leider nicht gelungen, da die Sichtungen natürlich alle aus dem Bus heraus
waren und die Fensterscheiben nicht ganz so schnell und einfach herunterzulassen waren. Allerdings ist das
Gute bei diesen Touren, dass die Busse alle mit einer sehr guten Zoom-Kamera ausgestattet sind, deren
Bilder Cathy uns dann auf mehrere Monitore im Businneren übertragen hat, so dass jeder die Möglichkeit
hatte, alle Tiersichtungen zu erleben, egal auf welcher Position im Bus er saß.
Auch wenn wir nicht allzu viele Fotos machen konnten, bleiben die Erinnerungen an diese TIersichtungen in
unseren Herzen unvergesslich.
Was gibt es noch über diese Tour zu sagen? Für jeden Fahrgast gab es eine inkludierte Snack Box, die mit
vielen Leckereien gefüllt war und jeder konnte sich an Wasserflaschen bedienen, so musste kein eigener
Proviant mitgebracht werden. Der Bus war bis auf den letzten Platz voll mit Amerikanern und Touristen aus
aller Welt, jeder nahm Rücksicht auf den anderen und machte bereitwillig Platz, um anderen gute Fotoblicke
zu ermöglichen, Kameras und Ferngläser wurden untereinander umhergereicht, damit jeder das bestmögliche
Erlebnis hatte. Es war wirklich eine sehr gute und friedvolle Stimmung im Bus. Es gab während der Tour 2
WC-Stopps und ein paar weitere Foto- und Spazierstopps. Insgesamt war die Tour sehr kurzweilig und wir
können sie wärmstens empfehlen! Eine Tour, die noch weiter als diese in den Park führt, gibt es derzeit nicht,
da die Parkstraße aufgrund eines großen Erdrutsches noch immer auf unbestimmte Zeit gesperrt ist. Der Bus
dreht an Meile 43.
Als die Tour nach knapp 6 Stunden am Busdepot endete, fuhren wir als erstes zum Dumpen und Frischwasser
aufnehmen zum Riley Creek Mercentile. Sowohl das Rohr, in dem unser Dumpschlauch untergebracht war als
auch das Arretieren des Schlauches am Dumpanschluss machten uns große Schwierigkeiten. Das eine ließ sich
nicht öffnen, das andere nicht sauber anschließen. Zum Glück half uns ein anderer Camper mit einer
Ölfilterzange aus, diese passte perfekt auf beide Anschlüsse und half uns echt aus der Patsche. So eine
Zange haben wir uns dann bei einem der nächsten Stopps selber in einem Supermarkt zugelegt und diese liegt
nun bei uns zu Hause im Werkzeugschrank und wartet auf die nächste Reise und ihren nächsten Einsatz.
Anschließend aßen wir semileckere Burger im Morino Grill am Visitorcenter, wo wir problemlos einen Sitzplatz
bekamen. Dem Visitorcenter mit seiner interessanten Ausstellung statteten wir auch einen ausgiebigen
Besuch ab. Auf dem Parkplatz sahen wir 2 interessante Fahrzeuge, zum Einen den Overlandtruck der „Family
Everywhere“, einer niederländischen Familie mit 2 Kindern, die seit 2,5 Jahren mit ihrem Gefährt auf
Weltreise sind und darüber unter anderem auch bei Instagram berichten. Außerdem stand dort auch noch ein
deutsches Hymer-Wohnmobil aus Oldenburg.
Am Nachmittag machten wir noch einen kleinen Spaziergang zum Fluß und heute Abend ging ich sehr früh zu
Bett, während Marco noch aufblieb.
Marco berichtete am nächsten Tag noch von Regen und Donner, den Stephie total verschlief, und einem
schönen Regenbogen, der nach dem Regen über dem Campground lange Zeit zu sehen war.
Marco konnte an diesem Abend auch noch unseren zeltenden Campsitenachbarn George & Michael mit einer
Propangasflasche und einem Feuerzeug aushelfen, da bei ihnen schon seit Tagen die Küche kalt geblieben war.
Die4Travemuender
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